Krisenmanagement in der Automobilzulieferindustrie
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Die Automobilindustrie hat für den Wirtschaftsstandort Deutschland eine herausragende Bedeutung. Statistisch gesehen hängt jeder siebte Beschäftigte direkt oder indirekt von dieser Branche ab. Trotz der hohen Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges ist die wirtschaftliche Lage vieler Automobilzulieferbetriebe sehr stark angespannt. Viele Zulieferbetriebe sind akut von der Krise betroffen und einige mussten sogar in jüngster Zeit Insolvenz anmelden. Von diesen Krisen sind nicht nur das betroffene Unternehmen und seine Mitarbeiter beeinflusst sondern auch seine Zulieferer, Kunden und Financiers. Ursächlich für diese Entwicklung ist neben der aktuellen Finanzmarktkrise auch ein tendenziell gestiegener Preisdruck seitens der Fahrzeughersteller, der sich verschärfende globaler Wettbewerb, tendenziell steigende Energie- und Rohstoffkosten, gestiegene technologische und logistische Herausforderungen sowie veränderte Spielregeln in der Industrie (z. B. Pay-on-production-Modelle). Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über die aktuellen Herausforderungen, die von mittelständischen Automobilzulieferbetrieben gemeistert werden müssen. Des weiteren wird dargestellt, wie ein Unternehmenskrisen in mittelständischen Automobilzulieferbetrieben idealtypischerweise verlaufen und an welchen Indikatoren die jeweilige Krisenphase erkannt werden kann. Der Hauptteil des vorliegenden Beitrages beschäftigt sich mit der Vorgehensweise im Rahmen der operativen Sanierung von Zulieferbetrieben. Dabei werden Maßnahmen zur Liquiditätssicherung und Ergebnissteigerung aufgezeigt. In diesem Zusammenhang wird auch beleuchtet, welche Rolle die Kunden, d. h. die Fahrzeughersteller, im Rahmen der Sanierung spielen können.