Masken der Semiose
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Die Medienwissenschaften sind noch immer auf der Suche nach einer konzeptuellen Basis, auf der ihre technikhistorischen, kulturanthropologischen und diskursgeschichtlichen Befunde in ihrem Bedingungsgefüge beschrieben und erklärt werden können. Alle bisher vorgeschlagenen Medienbegriffe, etwa McLuhans Prothesenbegriff, Baudrillards Simulakrenkonzept oder Luhmanns Medium/Form-Unterscheidung, waren zu konkret, zu einseitig bzw. zu weit, um eine solche Basis zu formulieren. Die vorliegende Arbeit macht den Vorschlag, Medien als historisch wandelbare Formenrepertoires aufzufassen, durch die semiotische Prozesse besonders hervorgehoben und der Reflexion zugänglich gemacht werden. Die mediale Semiose 2. Ordnung exponiert nicht nur semiotische Prozesse, sondern verdeckt sie auch: Medien vergegenwärtigen semiotische Prozesse auf eine interpretationsbedürftige Weise. In diesem Doppelsinn der Ausstellung und Verdeckung sind Medien 'Masken der Semiose'. Die Arbeit präsentiert vor dem Hintergrund grundlegender Überlegungen zum Zeichen-, Form- und Medienbegriff eine Vielzahl transmedialer und epochenübergreifender Kategorien, die dabei helfen, die Ergebnisse konkreter Medienforschungen aufeinander zu beziehen.