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Können wir Dinge wahrnehmen, von denen wir keine Begriffe haben? Kants These, dass Anschauungen ohne Begriffe blind seien, legt nahe, dass dies nicht möglich ist. Er entwickelte eine Theorie, die Begriffen eine zentrale Rolle bei der Genese von Anschauungen zuweist. Gleichzeitig gibt es in Kants Werk Aussagen, die dieser These widersprechen. So behauptet Kant, dass wir keine Begriffe bilden können, ohne zuvor Anschauungen gehabt zu haben. Die Autorin versucht, dieses exegetische Dilemma zu lösen, indem sie eine ausführliche Darstellung und Kritik der bisherigen Interpretationen von Kants Aussagen über das Verhältnis von Anschauungen und Begriffen liefert. Zudem bietet sie eine detaillierte Interpretation von Kants Ausführungen zur Rolle von Begriffen in der 'Synthesis' sinnlicher Empfindungen, die zur Anschauung von Gegenständen führt. Die Abhandlung kommt zu dem Schluss, dass das Dilemma nur zufriedenstellend gelöst werden kann, wenn man eine Kantische Unterscheidung berücksichtigt, die weitgehend aus seinen nicht veröffentlichten Reflexionen und den Nachschriften seiner Logikvorlesungen rekonstruiert werden muss: die Unterscheidung zwischen deutlichen, klaren und dunklen Begriffen.
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Blinde Anschauung, Stefanie Grüne
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- 2009
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