Rosa Luxemburg und Lenin
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In der Literatur der Linken, so jedenfalls in Deutschland, ist es nach 1989/1990 allgemein üblich geworden, die Positionen von Rosa Luxemburg und Lenin einander strikt entgegenzusetzen. Wolfgang Abendroth nannte das schon 1983 ihre »dogmatische Entgegenstellung« und wandte sich dagegen. So auch die Autorin des vorliegendes Buches. Die Entgegenstellung von Rosa Luxemburg und Lenin wird insesondere mit den Äußerungen Rosa Luxemburgs 1904 zu Lenins (vermeintlicher) Parteiauffassung und ihrer Kritik an der Praxis der von Lenin geführten Bolschewik in ihrer im September/Oktober 1918 im Gefängnis geschriebenen Studie »Zur russischen Revolution« begründet. Mit diesen Äußerungen Rosa Luxemburgs und den betreffenden Schriften Lenins setzt sich die Autorin ausführlich auseinander und kommt zu dem Schluss, dass es nicht den Intentionen Rosa Luxemburgs entspricht, wenn sie mit ihrer Schrift »Zur russischen Revolution« als Lenins Kontrahentin hingestellt wird und dass es auch nicht der historischen Wahrheit entspricht, wenn Lenin die Urheberschaft einer Parteitheorie unterstellt wird, die erst unter Stalin formuliert und praktiziert wurde. Ein umfangreicher Dokumenten-Teil gibt dem Leser die Möglichkeit, sich mit den maßgeblichen Schriften vertraut zu machen, auf die sich die Autorin in ihrer Arbeit stützt. Ulla Plener lebt und arbeitet als Historikerin, freie Forscherin und Publizistin in Berlin. Sie hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, insbesondere der Sozialdemokratie veröffentlicht. Nach 1990 widmete sie sich als Autorin und Herausgeberin mit mehreren Veröffentlichungen den Lebensläufen von Antifaschisten – Sozialdemokraten und Kommunisten. Die Autorin ist Mitglied der Leibnitz-Sozietät und ehrenamtliche Vorsitzende des Fördervereins für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung.