Einfluss von Saisonalität auf den Momentumeffekt
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Seit Anfang der 1980er Jahre hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die traditionelle Kapitalmarkttheorie das tatsächliche Anlageverhalten von Investoren an den Kapitalmärkten nur unzureichend erklären kann. So zeigen empirische Studien, dass die Kapitalmärkte so genannte Preisanomalien aufweisen. Diese Preisverzerrungen hat sich die Wissenschaft der Behavioral Finance zu Nutze gemacht, indem sie anhand dieser Anomalien Anlagestrategien entwickelt hat. Als besonders Erfolg versprechend hat sich dabei die Momentumstrategie, welche auf einer informationsbezogenen Unterreaktion seitens der Marktteilnehmer beruht, gezeigt. Im Rahmen dieser Arbeit wird der Einfluss von saisonalen Gesamtmarktmustern im Hinblick auf die Momentumstrategie untersucht und zu einer neuen Anlagestrategie (MOSIS-Strategie) modifiziert. Hierzu wird erstens eine Momentumstrategie für den deutschen Aktienmarkt (CDAX) mit entsprechender 3, 6 und 12-monatiger Formations- und Halteperiode auf signifikante Überrenditen getestet. Anschließend wird aufgezeigt, dass sowohl der deutsche Markt als auch andere internationale Indices ein negatives saisonales Renditemuster während der Sommermonate (sell-in-summer-Effekt) aufweisen. Drittens wird eine neue Anlagestrategie getestet, indem die Momentumstrategie mit dem sell-in-summer-Effekt kombiniert wird. Die Ergebnisse der Arbeit unterstützen die Aussage, dass sich mit einer nach saisonalen Kriterien modifizierten Momentumstrategie signifikante Überrenditen erzielen lassen.