Akupunktur zwischen Mythos und Moderne
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Seit den 1970er Jahren sind weit über 500 randomisiert-kontrollierte Studien zur Untersuchung der Wirksamkeit von Akupunktur publiziert worden. Mehr als die Hälfte waren placebokontrolliert. Dabei hat sich in klinischen Akupunkturstudien das Nadeln von „Nicht-Akupunkturpunkten“ als Kontrolle etabliert. Grundlage dieses Konzeptes ist die Annahme, dass klassische Akupunkturpunkte durch ihre exakte Definition und Lokalisation klar von „Nicht-Akupunkturpunkten“ zu unterscheiden sind. Historisch betrachtet entpuppen sich die in der Akupunkturlehre beschriebenen „Meridiane“ jedoch als imaginäre Linien und die auf ihnen befindlichen Akupunkturloci als nur vage beschriebene Areale. Aus der Perspektive der vorliegenden Arbeit ist das Konzept des Nicht-Akupunkturpunktes als Sham-Kontrolle in klinischen Studien daher nicht haltbar. Iven Tao plädiert in seiner Dissertation dafür, die alten Konzepte zu überdenken und die Studienmethoden der Realität der Akupunktur anzupassen. Eingebettet ist diese spannende und unkonventionelle Arbeit in eine umfassende Geschichte der Akupunktur, die auch den Laien ansprechen wird.