... und Adele Kurzweil und ...
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Erich Frieds Gedicht „… und Vietnam und …“ diente als Vorbild für den Titel. Frei nach Ingeborg Bachmann werden Kriege nämlich nicht mehr erklärt, sondern fortgesetzt. Die Fluchtgeschichte – meist eine Konsequenz des Krieges – ist ebenso eine endlose Fortsetzungsgeschichte. Wir nähern uns dem Thema „Geschichte der Flucht“ über individuelle Fluchtgeschichten. Den Ausgangspunkt des Buches bildet die tragische Geschichte der Adele Kurzweil und ihrer Familie, die auf der Flucht vor den Nazis 1942 in Auschwitz ermordet worden ist. Fluchtgeschichte, Fluchtgeschichten. Das Wortspiel verweist auf die Verwobenheit von Geschichte als Wissenschaft mit erzählten Lebensgeschichten von Flüchtlingen. Totalitäre Systeme setzen alles daran, um mit der Ermordung von Menschen auch deren Geschichten, Hoffnungen und Erinnerungen auszulöschen. Die Geschichte ist daher in detektivischer Kleinarbeit auf die zeitgeschichtliche Spurensuche verwiesen. Sie stößt auf Relikte und auf Berichte von Zeitzeugen. Relikte und Erzählungen entreißen die physisch zum Verschwinden gebrachten Menschen zumindest virtuell dem Vergessen. Sie erzählen die erloschenen Leben als rekonstruierte Fragmente neu.