Das Familienbuch Hans Voglers des Älteren und des Jüngeren aus dem St. Galler Rheintal

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Vom Kinderverzeichnis bis zum Wermut-Rezept: Diese vollständige Edition bietet eine außergewöhnlich reichhaltige Sammlung alltagsnaher Texte aus dem späten Mittelalter. Im Jahr 1479 begann der 36-jährige Hans Vogler der Ältere, Amtmann des Klosters St. Gallen, eine Sammlung über seine Familie und das Umfeld von Altstätten im Rheintal. Er richtete vier Kapitel ein: eines für familiengeschichtliche Aufzeichnungen, eines für die Weinläufe (Marktpreise für Wein), eines für chronikalische Aufzeichnungen über außergewöhnliche Wetterereignisse, Todesfälle, Pestzüge und bauliche Veränderungen sowie eines für literarische Stücke und Rezepte gegen Pferdekrankheiten oder zur Weinverbesserung. Später fügte er ein Verzeichnis der Vögte der Herrschaft Rheintal und einen kurzen Abriss über die Äbte des Klosters St. Gallen hinzu. Sein Sohn Hans, geboren 1498, führte das Familienbuch zunächst treu fort, bis er, geprägt von den Ereignissen der Reformation und der darauffolgenden Gegenreformation, beschloss, seine Erlebnisse in einer eigenen Schilderung festzuhalten. Während seiner Exiljahre in Zürich und im Elsass ergänzte er den Band um eine Autobiographie und eine Aktensammlung zur Reformationsgeschichte, die in einer sehr unmittelbaren Sprache verfasst sind und zu einem breiten Themenspektrum beitragen.