Theodor Steltzer
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Theodor Steltzer (1885-1967) gehörte neben Helmuth James von Moltke und Peter Yorck von Wartenburg zu den führenden Persönlichkeiten des Kreisauer Kreises, in dem konkrete Pläne für ein Nachkriegs-Deutschland erarbeitet wurden; von Freisler nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 zum Tode verurteilt, geschah seine Rettung in letzter Minute. Nach Kriegsende wurde er Mitbegründer der Ost- und West-CDU und erster Ministerpräsident Schleswig-Holsteins. Er war einer der Vordenker für ein christliches, überparteilich geprägtes Deutschland in einem geeinten Europa. Theodor Steltzers Weltanschauung als Angehöriger der antiwilhelminischen Jugend und Jungkonservativer zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte bei ihm zu einer christlich gefärbten, rückwärts gewandten Utopie: einem Idealstaat von mittelalterlich anmutender Hierarchie und Harmonie, den er im Kleinen als Rendsburger Landrat von 1920 bis 1933 zu verwirklichen suchte. Der Hinrichtung im Frühjahr 1945 nur knapp entronnen, half er schon bald als Oberpräsident und Ministerpräsident, das künftige Land Schleswig-Holstein von unten her zu schaffen. Er wollte den Rechtsstaat, aber nicht wieder eine Parteiendemokratie nach Weimarer Vorbild. Hiermit setzte er sich in scharfen Gegensatz zu seiner Partei und besonders zu Konrad Adenauer. Resigniert zog er sich schon 1947 aus der aktiven gestaltenden Politik zurück und wirkte fortan in überparteilicher Gremienarbeit, u. a. als Präsident der deutschen Unesco-Kommission und der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Die Tragik seines politischen Lebens: Mit Visionären wie ihm war in der Bundesrepublik kein Staat zu machen.