Krieg und Frieden in Harsdörffers "Frauenzimmer Gesprächspielen" und bei den Nürnberger Friedensfeiern 1649 und 1650
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Den gebildeten Zeitgenossen wird der Rahmen, in den Harsdörffer seine Gesprächspiele eingebettet hat, bekannt erschienen sein: Da ziehen sich drei Damen und drei Herren aus Adel und Bürgertum zurück auf ein Landgut und pflegen dort eine besondere, nach bestimmten Regeln ablaufende Konversation. Was aber veranlasst die Gesellschaft der Gesprächspiele zu ihrem Rückzug? Ist es die Flucht vor dem Großen Krieg, der damals bereits 23 Jahre andauert? Das Elend in seinem Gefolge ist so groß, dass Harsdörffer es für besser hält, blind zu sein, um nicht die viel und manigfältige Beschwerden anschauen zu müssen. Harsdörffers Vaterstadt Nürnberg – obwohl während des Krieges nie erobert und nie zerstört – hat unter den Kriegsfolgen erheblich zu leiden. Was es mit diesen Gesprächspielen auf sich hat und welche Ziele er damit verfolgt, darüber gibt der Autor bereitwillig Auskunft. Für Harsdörffer ist ein Gesprächspiel eine artige Aufgab / so zu nutzlicher Belustigung einer einmütigen Geselschaft beliebet / und auf manche Art beantwortet werden kan. Was die Themen der Gesprächspiele betrifft, gibt es für die Gesprächsrunde kaum ein Feld, das von ihr nicht beackert wird. Neben der ausführlichen Behandlung literarischer Formen nimmt die bildende Kunst, insbesondere in ihrer Ausprägung als Sinnbildkunst, breiten Raum ein. Die Themen reichen buchstäblich von A bis Z, vom ABC-Spiel bis zu den Gesprächspielen von den Zahlen.