Das Schöne im Spiegel der Zeit
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Die Verwaltung des Wissens, seine Sammlung und Konservierung, aber auch seine Bewertung, Nutzung und Integration in den geltenden Wertezusammenhang sind zentrale Problemfelder für jede moderne Gesellschaft. Doch bis heute werden Bildung und Wissensvermittlung kontrovers diskutiert. Die vorliegende Studie thematisiert diesen Problemkomplex in Bezug auf die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts in Frankreich, England und Deutschland anhand eines spezifischen Feldes – der Dichtung. Aus der Wandlung der Auffassungen von Wesen und Funktion der Literatur folgte die Überwindung der Poetikkonzeption und die Dominanz der historischen Betrachtungsweise, die im 19. Jahrhundert zum Sieg der Literaturgeschichtsschreibung führte. An diesem Beispiel wird gezeigt, wie die Wissensverwaltung in die Modernisierungsprozesse der Gesellschaft verwoben ist und wie sehr sie einer bewussten Werteentscheidung unterliegt. Denn: Wie die Schönheit im Auge des Betrachters liegt, so liegt auch die Bewertung des Wissens in den Augen desjenigen, der wertet, und in der Wahl der Kriterien, die er anlegt.