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Der vorliegende Band versammelt alle Aufsätze des ehemaligen Grazer Ordinarius für Musikwissenschaft Rudolf Flotzinger, die sich mit der Frühgeschichte der Mehrstimmigkeit befassen. Die sachlich angeordneten und gründlich überarbeiteten Texte bieten eine faszinierende Darstellung der frühen Phase der abendländischen Musikkultur. In der artifiziellen Mehrstimmigkeit des Hochmittelalters, dem sogenannten Organum, wirken bereits Prinzipien, die die spätere Kompositionsgeschichte prägen: die Verbindung von musikalischer Praxis und Reflexion sowie der Rückgriff auf Schriftlichkeit zur Bewältigung zunehmender kompositorischer Komplexität. Flotzinger behandelt das Verhältnis zwischen Ein- und Mehrstimmigkeit, die Unterscheidung von kirchlicher und weltlicher Musik, den Einsatz von Musikinstrumenten in der Kirche, die Stimmgebung sowie die biographische Ergründung und kulturgeschichtliche Einbettung der oft geheimnisvoll erscheinenden Protagonisten mittelalterlicher Mehrstimmigkeit. Diese Aspekte bringt er mit beeindruckender Klarheit zur Darstellung. Der Autor hat über Jahrzehnte hinweg durch innovative Ansätze und Fragestellungen einen Paradigmenwechsel eingeleitet, der unser Verständnis der Anfänge europäischer Mehrstimmigkeit nachhaltig verbessert.
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Das sogenannte Organum, Rudolf Flotzinger
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- 2011
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