Elster- und Saale-Vereisung im Weser-Ems-Gebiet und ihre kristallinen Leitgeschiebegesellschaften
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Vorstoßrichtungen und Ausdehnung der Elster- und Saale-Vereisungen im Weser-Ems-Gebiet und dem angrenzenden Teil der nördlichen Niederlande werden mit Hilfe der kristallinen Leitgeschiebe und der Auswertung der in der Landschaft und in den Ablagerungen zu erkennenden Richtungshinweise untersucht. Die Vorgänge während der Elster-Vereisung sind nur in groben Zügen zu rekonstruieren. Ein erster Vorstoß hat nahezu das gesamte Gebiet überfahren, mit Ausnahme des südwestlichen Bereichs. Ein zweiter Vorstoß erreichte vermutlich nur noch eine Linie, die das Untersuchungsgebiet in WNW– OSO-Richtung quert, zumindest zeigt sich dort eine Eisrandlage an. Die saalezeitliche beziehungsweise frühdrenthezeitliche Vereisung gliedert sich in drei Phasen, deren Eismassen mit unterschiedlichen Richtungen in das Untersuchungsgebiet vorstießen. Das Eis der ersten Phase, hauptsächlich gekennzeichnet durch süd- und mittelschwedische Leitgeschiebe, kam aus nördlichen Richtungen, das Eis der zweiten Phase mit einer Dalarna- Gesellschaft aus Nordosten und das Eis der dritten Phase mit einer ostfennoskandischen Geschiebegesellschaft wieder aus nördlichen Richtungen. Der erste Eisvorstoß bedeckte den gesamten Raum des Untersuchungsgebiets, während der zweite Vorstoß den südöstlichen Teil aussparte. Das Eis des letzten Vorstoßes nahm nur noch einen etwa 50 km breiten Korridor im Bereich der Hunze-Ems-Niederung ein. Bei der ersten und der letzten Phase handelt es sich um „Nordsee-Eis“, das heißt um Eisströme, die aus dem skandinavischen Raum zunächst nach Westen in das Nordseebecken flossen und dort in südliche Richtung abgelenkt wurden. Bei beiden Vorstößen kam es in der Spätphase zur Ablagerung von roten „baltischen“ Moränen. In der zweiten Phase strömte das Eis direkt beziehungsweise in radialer Richtung von Mittelschweden über Dänemark und Schleswig-Holstein bis in das westliche Niedersachsen und in die nördlichen Niederlande.