Hypertextualität im zeitgenössischen Film
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'Hypertextuell sein' bezeichnet in seinem Wesen 'Über-sich-hinaus-Sein'. Der Film „Lola rennt“ von Tom Tykwer erzählt immer wieder 'über sich hinaus'. „Lola rennt“ variiert seine Geschichte dreimal und verwirklicht damit zeitlich und auch räumlich die hypertextuellen Prozesse des 'Über-sich-hinaus-Sein'. Die hypertextuellen Modi funktionieren im Film dynamisch und das Erzählen des Films erreicht eine vertiefte, volle Hypertextualität: Text 'über' Text als wiederholter Prozess. In seinen Erzählstrukturen ist der Film von Wiederholungen und Zufällen geprägt und ermöglicht dadurch eine Sicht auf 'mögliche Welten'. In der Zeit- und Raumkonstruktion ist er von Umkehrbarkeit und (Dis-)Kontinuität, multiperspektivistischer Inszenierung der Räume und möbiusscher Raumverbindung geprägt. Der Film erzählt die Geschichte im Prozess von 'Virtualisierung und Aktualisierung'. Dieses Erzählen in „Lola rennt“ ist spiralförmig, während es durch Wiederholungen immer näher zur vollen Realität kommt. Diese Aspekte im Erzählen des Films verwirklichen hypertextuelle Erzählweise. Hypertextualität ist formal, inhaltlich und auch philosophisch auf das Erzählen des Films bezogen. Hypertextualität ist eine sinnvolle Textualität, die im zeitgenössischen Kino zu finden ist. Durch die Berücksichtigung der Hypertextualität kann der Zuschauer sein Verständnis des zeitgenössischen Kinos vertiefen.