Im Mittelpunkt: Natur
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Georg Heinrich Crola (1804–1879) lebte in einer Zeit, als sich nach der preußischen Niederlage gegen Frankreich die Staatsstruktur grundlegend wandelte. Wirtschaft, Wissenschaft, Philosophie und Kunst entwickelten sich sprunghaft, bürgerlich-liberales Denken setzte sich allmählich durch im endlich einheitlichen deutschen Nationalstaat. Das industrielle Zeitalter begann. Georg Heinrich Crola wuchs in Dresden auf, sein Zeichentalent wurde früh erkannt und gefördert, u. a. von Johan Christian Dahl und Caspar David Friedrich. Crola bekam ein Angebot, an den Hof des Herzogs von Coburg-Gotha zu gehen, begab sich aber lieber auf Wanderschaft. Im Harz fand er viele Malerfreunde. Auf Schloss Wernigerode beeindruckte ihn die religiöse Toleranz der Grafenfamilie. In den Alpen bei München fand er Motive für seine schönsten Bilder. Er ging nach Düsseldorf, Berlin und immer wieder in den Harz, wo er sich ansiedelte, nachdem er 1840 die Malerin Elise von Weiher geheiratet hatte. In Ilsenburg führten sie ein gastliches Haus und engagierten sich karitativ. Von hier brachen sie immer wieder zu Reisen auf, wo neue Gemälde und Zeichnungen entstanden. In seinen Tagebüchern über die Jahre 1807–1838, die hier erstmals publiziert sind, werden Begegnungen mit Christian Daniel Rauch, Schnorr von Carolsfeld, Ludwig Tieck und vielen anderen beschrieben. Die lesenswerten Reflexionen des Künstlers sprechen von der Aufbruchsstimmung jener Jahre. Der Spätromantiker Crola hinterließ etwa 270 Gemälde. Sie wie auch seine schriftstellerische Arbeit weisen ihn als wichtigen Künstler seiner Zeit aus, was der Band in Wort und Bild eindrucksvoll bestätigt.