Und neues Leben blüht aus den Ruinen
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1939 flüchtet der Mediziner Willi Raab vor den Nationalsozialisten aus seiner Heimatstadt Wien in die USA, wo er bald als Herzspezialist zu internationalem Ansehen gelangt. Schon ein Jahr zuvor hatte er begonnen, seine Lebenserinnerungen zu verfassen, die nun erstmals publiziert werden. Mit großer Beobachtungsgabe und feiner Ironie blickt Raab auf seine Kindheit im Wien der k. u. k.-Zeit und seine Studentenjahre in Wien und Prag zurück. Eindringlich führt er die Schrecken, die er im Ersten Weltkrieg als Sanitäter an verschiedenen Fronten erlebte, vor Augen. Im Wien der zwanziger Jahre engagiert sich der begeisterte Patriot Raab in der Heimwehr, einem paramilitärischen Selbstschutzverband, und muss hautnah miterleben, wie die Polizei fast hundert Arbeiter auf offener Straße erschießt. Wie fast alle Österreicher stimmt Raab 1938 für den „Anschluss“ an das Deutsche Reich. Aber schon bald gerät er in Konflikte mit den Nationalsozialisten und muss auf Grund seiner unbeugsamen Haltung ins Exil gehen. Willi Raabs Lebenserinnerungen sind nicht nur eine wertvolle Quelle vor allem für die Zwischenkriegszeit in Österreich, sondern ein bemerkenswertes menschliches Dokument einer zerstörenden Zeit.