
More about the book
Als Joachim Heinrich Campe 1785 in Göttingen Station machte, stellte er fest, dass trotz umfassender Bemühungen um den Unterricht in verschiedenen Wissenschaften, kein Lehrer für die Erziehungskunst eingesetzt worden war. Erst 1922 wurde Herman Nohl der erste Pädagogik-Professor. Dazwischen beschäftigten sich namhafte Theologen und Philosophen mit der Lehrerbildung, um besser vorbereitete Lehrkräfte zu schaffen. Nohl brachte nach dem Ersten Weltkrieg eine neue politische Dimension ein und betrachtete Sozialpädagogik und Volksbildung als wichtiger als die bestehende Schulpädagogik. Die Auswirkungen auf die Göttinger Pädagogik, insbesondere die geisteswissenschaftliche „Göttinger Schule“, sind gut dokumentiert. In dem Band beschreiben 17 Autorinnen und Autoren, wie Institutionen und Personen auf die Herausforderungen nach dem Zweiten Weltkrieg und während der Bildungsreform reagierten. Die Bemühungen um die Lehrerbildung und die Reform des Erziehungswesens führten zu einer Expansion der Göttinger Pädagogik. Über 50 Jahre wurden Lehrkräfte ausgebildet, und innovative pädagogische Diplomstudiengänge wurden entwickelt. Die Erziehungswissenschaft differenzierte sich und gewann durch die Historische Bildungsforschung und Sozialpädagogik an Bedeutung. Die Berichte zeigen jedoch auch die negativen Auswirkungen der bildungspolitischen Abkehr von Reformen und der Ökonomisierung von Bildung und Wissenschaft auf.
Book purchase
Göttinger Pädagogik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Kathrin Rheinländer
- Language
- Released
- 2009
- product-detail.submit-box.info.binding
- (Paperback)
Payment methods
No one has rated yet.