Abandoned Route 66
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Michael Kesler ist ein in Deutschland und den USA lebender Künstler. Er bereiste die Route 66 in den Jahren 2006 bis 2009 auf der Suche nach den Überresten des legendären „Americas Highway“. Ausschließlich bei Nacht folgte er den Spuren längst verlassener Pfade, ließ sich von ihnen aufnehmen, entdeckte ihren Charme bei Mondlicht und sah Dinge, für welche herkömmliche Touristen keine Zeit haben. Diese Art, Geschichte zu sehen, übertrug er auch auf seine Arbeitsweise und die Bilder, die er während seiner Reisen entlang der Route 66 machen konnte. „Route 66“: Dieser Begriff gilt heute als Symbol für Freiheit, Ungebundenheit und „the good old times“ - die gute alte Zeit. Ausgehend von Chicago, Illinois, nimmt die Route ihren Weg nach Südwesten durch die Bundesstaaten Missouri, Kansas und Oklahoma. In Oklahoma City ihren Kurs ändernd, führt sie von hier westlich weiter Richtung Texas, New Mexico, Arizona, wo sie schließlich in Los Angeles, Kalifornien, am Pazifischen Ozean endet. Nach der Eröffnung des Interstate Highways 40 begann vielerorts der Rückbau der Route zu Nebenstraßen oder sogar ihre komplette Zerstörung. Die ehemals wichtigste Verbindung zwischen Ost- und der Westküste der USA wurde nahezu über Nacht ihrer Daseinsberechtigung beraubt. Heute fällt der Route keine Bedeutung als Verkehrsstraße mehr zu - dafür wächst ihre Rolle im Tourismus: Hauptsächlich während der Sommermonate bevölkern Touristen in Reisebussen, Wohnmobilen, Mietwagen und vor allem Motorrädern die Überreste der Route 66. Sie alle sind auf der Suche nach den Mythen der Mother Road und ihrem persönlichen Stück „Freiheit“. Für Reisende auf der Mother Road ist der Weg das Ziel. Wer sich ganz auf das Abenteuer einlässt, dem weiß jede Meile der Route etwas zu sagen. Ein mancher Ort erzählt ein paar Worte, ein anderer Ort füllt ganze Seiten. Gemeinsam ergeben sie die Geschichte der Route 66.