Inszenierung der Lektüre
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Die Monographie interpretiert Brentanos frühen Roman als erstes Zeugnis einer eigenständigen Poetik, die in konsequenter Fokussierung auf die Medialität eine Antwort auf die epochale Frage nach der Bedeutung von Lektüre und literarischen Mustern für die Wahrnehmung und Gestaltung des eigenen Lebens formuliert. Die interdisziplinäre Studie erfasst erstmals in umfassender Weise die reiche Buchgestaltung des Romans. Auf diese Weise konstituiert sie ein neues Textkorpus und gelangt zu einer neuartigen Gesamtinterpretation: Indem die komplexe Bucheinrichtung in Beziehung gesetzt wird zu der verschachtelten Narration des Romans, werden der Textschauplatz, das Handeln der Figuren sowie ihre Gespräche als Veranschaulichung und textinterne Erläuterung der eigenen Gestaltung und ihrer Absicht erkennbar. In einer Verbindung aus Textinterpretation und theoretischer Kontextualisierung lässt die Lektüre des Romans so die frühromantisch geforderte Selbstreflexivität der Ästhetik ebenso deutlich werden wie die Eigenart von Brentanos medialer Poetik.