Gewerkschafter, Sozialist und Bildungsarbeiter
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Heinz Dürrbeck, von 1954 bis 1977 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, zählt zu den weniger bekannten Gewerkschaftsführern der Bundesrepublik. Seine persönliche und politische Biografie sticht dennoch in besonderer Weise hervor. Dürrbeck steht für eine Generation von Gewerkschaftern, die nach dem Faschismus am Sozialismus als Fernziel festhielten und der Integration der Gewerkschaften in die bürgerliche Gesellschaft mit großer Skepsis begegneten. In den 1960er Jahren setzte er in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit methodisch und politisch emanzipatorische Akzente, die bis heute – je nach Standpunkt – auf positive oder negative Weise nachwirken. Zugleich war sein Leben zutiefst in den Kalten Krieg eingebettet. Seit 1975 wurde ihm vorgeworfen, ein Agent der DDR gewesen zu sein. Dieser juristisch nie aufgeklärte Vorwurf, dem er sich durch Flucht nach Ungarn entzog, zieht bis heute seine Schatten über die gewerkschaftlichen Initiativen Heinz Dürrbecks.