Bildung und Integration
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Das deutsche Bildungs- und Ausbildungswesen ein System der Reduktion oder der Reproduktion sozialer Ungleichheiten? Eine Frage von entscheidender Bedeutung für die Zukunft unseres Landes, und zwar in vielfacher Hinsicht. So hängt von diesem System ja nicht nur die Entwicklung der Wirtschaft und ihrer Produktivität ab, sondern vor allem auch das Wohl und Wehe unserer Gesellschaft überhaupt, d. h. wie es um sie bestellt ist, genauer wie menschlich oder unmenschlich es in ihr zugeht. Darüber hinaus ist es die allgemeine und berufliche Bildung, die über den ökonomischen Erfolg des Einzelnen entscheidet, ferner darüber, inwieweit ihm die Integration in die Arbeitswelt und damit in die Gesellschaft gelingt. Ganz abgesehen von dem individuellen Aspekt der Bildung, also ihrer Bedeutung für Selbstdarstellung und Selbstverwirklichung des Einzelnen sowie die Entfaltung seiner Ich-Identität, die noch nie so schwierig war wie gegenwärtig. Kurz: Wie leben in einer Welt, in der es die Bildung ist, von der ‚alles abhängt‘. Um diese Frage zu beantworten, wird zum einen gezeigt, wie sich der Bildungsbegriff von seinen Anfängen bis in die Gegenwart entwickelt hat, und zum anderen, dass seit der Epoche der Aufklärung zwischen den Bildungsinhalten und der wirtschaftlichen Entwicklung ein Zusammenhang besteht, der enger nicht sein kann, und der noch nie so eng war wie gegenwärtig. Ein Beleg dafür ist u. a. die zunehmende Geringschätzung der ästhetischen Bildung an unseren Schulen, was zum einen deswegen so fatal ist, weil aufgrund der zunehmenden Verbilderung (Ästhetisierung) unserer Wirklichkeiten, in der sich die Heranwachsenden zurecht finden müssen, die ästhetischen Fähigkeiten mindestens genauso herausgefordert werden wie die kognitiven, und zum anderen, weil die Förderung der kognitiven Fähigkeiten nur in dem Maße gelingt, wie die Förderung der ästhetischen Fähigkeiten gelingt. Der besondere Vorteil dieser Schrift: Die Erkenntnisse basieren auf umfassende und kritische Auswertung der einschlägigen Literatur und der Studien über die Leistungsfähigkeit unseres Bildungssystems der vergangenen Jahre wie u. a. die Pisa-Studien.