Lokale Partizipation und nachhaltige Ressourcennutzung
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Bürgerbeteiligung und partizipative Verfahren sind aus politischen Entscheidungsprozessen zur kommunalen, umweltrelevanten oder nachhaltigen Entwicklung nicht mehr wegzudenken. Begründet werden diese Verfahren meist mit der Vermutung, dass durch die Mitwirkung verschiedener Akteursgruppen die Entscheidungen ex post besser akzeptiert werden. Ist diese Annahme berechtigt oder führt, wie viele Kritiker meinen, Partizipation nur zum „kleinsten gemeinsamen Nenner“? Um der Frage auf den Grund zu gehen, werden in dieser Arbeit die Verhaltensweisen von Akteuren in Partizipationsprozessen untersucht. Ziel ist es ein besseres Verständnis der Chancen und Risken dieser Organisationsform zu erlangen. Neben einer umfangreichen theoretischen Erörterung werden in dieser Arbeit zwei Agrar-Umwelt-Foren empirisch untersucht. Darin erarbeiten Landwirte gemeinsam mit Vertretern verschiedener Ämter und Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen Umweltmaßnahmen, die einer nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft in Brandenburgs dienen sollten. Um die beobachteten Interaktionen und Regelbildungen zu erklären, wird der historische und sozio-kulturelle Hintergrund analysiert, vor dem sie initiiert wurden. Einen weiteren Analysegegenstand bilden relevante Verfügungsrechte (die z. B. durch Umweltgesetze und Agrarumweltprogramme etabliert werden) und ihre Rolle in Entscheidungsprozessen. Ferner werden Charakteristika der beteiligen Akteure und ökologische Eigenschaften der behandelten Umweltprobleme einbezogen. Aus der Perspektive der Verteilungstheorie institutionellen Wandels wird gefragt, ob Machtasymmetrien der Beteiligten einen Einfluss auf die etablierten Regeln der Zusammenarbeit hatten. Des Weiteren werden Eigenschaften von Umweltressourcen (z. B.. Komplexität und Umfang) berücksichtigt und analysiert, wie diese die Art und Weise der Entscheidungsfindung prägten. Die Verhaltenstheorie von Elinor Ostrom und das Fairnessmodell von Fehr und Gächter, die den Theorien kollektiven Handelns in sozialen Dilemmata zuzuordnen sind, rücken die Wirkung unterschiedlicher Designprinzipien (z. B. Anforderungen an die Größe der Gruppe, die Häufigkeit des Zusammentreffens) ins Blickfeld, die im Einzelnen herausgearbeitet werden. Schließlich schulen die Ansätze der interaktionistischen Gruppensoziologie den Blick auf die Wirkungszusammenhänge zwischen Individuum und Gruppe, wodurch eine Grundlage für die Analyse der gruppendynamischen Interaktionen des Agrar-Umwelt-Forums geschaffen wird. Basierend auf diesen Erklärungsansätzen wird ein Analyserahmen für die weiteren Untersuchungsschritte entwickelt.
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