Menschenfreund und Mörder
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Felix Kersten (1898-1960), war von 1939 bis 1945 „Leibarzt“ des Reichsführers SS Heinrich Himmler. Nach dem Kriege gelang es ihm, sich die Rolle des Retters hunderttausender Nazi-Verfolgter anzueignen, wofür er verschiedene hohe Auszeichnungen empfing und mehrfach für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde. Obwohl ihm posthum einige handfeste Hochstapeleien nachgewiesen wurden, nahm sein Ruf als charismatischer Wunderheiler und Menschenfreund wenig Schaden. Bis in die jüngste Zeit sind Schriften erschienen, die immer wieder versuchen, die dürftigen Stützen der Kersten-Legende wie Marmorsäulen wirken zu lassen. Es wird beklagt, dass Kersten und seine humanitären Taten in Vergessenheit zu geraten drohen. Dem wird in diesem Buch abgeholfen, allerdings unter einem Aspekt und in einem Umfang, den bisher niemand ins Auge fassen konnte. Ein Hinweis aus Familienpapieren des Autors, neu entdeckte Quellen und bisher unter Verschluss gehaltene Dokumente aus finnischen Archiven zeigen ein ganz anderes Lebensbild Kerstens, als es die zahlreichen Publikationen von und über Kersten wiedergeben. Am Ende wird offenbar, dass der Titel dieses Buches in wahrhaft doppeltem Sinne für die Männerfreunde Kersten und Himmler gilt.