Zum Verhältnis von allgemeiner Didaktik und Fachdidaktik Englisch
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Didaktische Kompetenz sollte die professionelle Kernkompetenz von Lehrerinnen und Lehrern sein. Im Lehramtsstudium wurden dabei bisher der Allgemeinen Didaktik die Didaktiken der Schulfächer zu- und nachgeordnet, ohne jedoch ihre heuristische Sicht zwingend zu vermitteln. In vielen Fällen waren Vertreter der Allgemeinen Didaktik über Entwicklungen in den einzelnen Fachdidaktiken wenig oder nicht informiert. Viele Fachdidaktiker entwickelten ihre Theorien weitgehend von den mehr oder weniger klar zugeordneten Fachwissenschaften her, ohne einen Bezug zu den facettenreichen Richtungen der Allgemeinen Didaktik herzustellen. In der Folge entstand eine kaum zu überblickende Gemengelage unterschiedlichster Ansätze und Modelle, die von Lehramtsstudierenden nicht mehr zu integrieren ist und die von Unterrichtspraktikern weitgehend nicht mehr zur Kenntnis genommen wird. Dies trifft auch auf das Verhältnis von Allgemeiner Didaktik und Fachdidaktik Englisch zu. Die aktuelle Reform der universitären Lehrerbildung im Zuge des Bo-logna-Prozesses kann ein Anlass sein, die vor Jahrzehnten verstummte Diskussion um die wissenschaftlichen Selbstverständnisse der beiden didaktischen Disziplinen zu revitalisieren. Sie bietet auch die Chance, ein interdisziplinär-integratives Didaktikverständnis theoretisch zu entfalten und in der Lehrerbildung für alle Schulformen und -stufen umzusetzen. Der vorliegende Band geht dabei primär folgenden Fragen nach:- Wo liegen Ursachen des disparaten Verhältnisses von Allgemeiner Didaktik und Fachdidaktik Englisch?- Welche Didaktikverständnisse sind geeignet, eine interdisziplinär-integrative Sicht zu fördern?- Welches gemeinsame Erkenntnisinteresse kann Kooperation auf dem Gebiet universitärer Forschung katalysieren?- Was bedeutet dies für die universitäre Lehrerbildung?