Ruhm und Unsterblichkeit
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Heldenepik findet ihre vollendete Form in den großen Epen wie dem Mahabharata, der Ilias oder dem Nibelungenlied, die – bei aller ästhetischen Individualität – über die Grenzen der einzelnen Kulturkreise hinweg erstaunliche Familienähnlichkeiten aufweisen. Solche phänomenologischen und historischen Verwandtschaften nachzuzeichnen, machte sich die interdisziplinär orientierte Ringvorlesung „Ruhm und Unsterblichkeit – Heldenepik im Kulturvergleich“ an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Sommersemester 2007 zur Aufgabe. Der von Konrad Meisig herausgegebene zugehörige Sammelband vereint diese Vortrage renommierter Fachvertreter über Gilgamesch, die Ilias, das Mahabharata und Vergils Aeneis, im germanischen Bereich über Beowulf, Waltharius und die Dietrichsage, bis hin zu altrussischen Heldendichtungen, türksprachigen Epen, der ossianischen Dichtung und mythischen Strukturen des Mainstreamkinos am Beispiel von Ridley Scotts Heldenepos „Gladiator“. Ein kulturvergleichender Überblick Meisigs stellt die komparatistischen und phänomenologischen Bezuge der Einzelbeiträge her und legt dabei das Schwergewicht auf das Verhältnis von literarischen Gattungsmerkmalen der Heldenepik mit ihren Entsprechungen in der religionsgeschichtlichen Ideologie der Kriegerethik. Eine Zeittafel sowie ein Register der Namen und Sachen runden den Sammelband ab.