Aus meinem Leben im Waldviertel und im Krieg
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Paul Antony wurde am 24. Jänner 1912 als viertes Kind der Familie Franz und Maria Antony in Weitra geboren. Franz Antony war gelernter Bäcker und stammte aus dem damals gemischtsprachigen Ort Ober Mislau (heute Horni Myslova) bei Telc. Er beherrschte daher Deutsch und Tschechisch in Wort und Schrift. Auf der Suche nach einem Arbeitsplatz kam er nach Weitra, wo er seine zukünftige Frau Maria Fesl kennen lernte. Im Jahr 1900 kam als erstes Kind der Sohn Franz zur Welt. Der Kauf eines Hauses am unteren Stadtplatz, heute Dr. Kordik-Platz, brachte eine Änderung in sein Berufsleben, denn zu dem Anwesen gehörten auch einige Wiesen und Felder. Im Stall war genug Platz für zwei kräftige Pferde, mit denen er nun jeden Tag nach Gmünd fuhr. Von den Großhändlern Pilz und Löwe brachte er mit seinem Wagen verschiedenste Waren zu den Kaufleuten in der Umgebung von Weitra. Dabei nahm er von den Fleischhauern die Häute der geschlachteten Tiere mit. Diese wurden dann am nächsten Tag in Gmünd von einem Kollegen übernommen und nach Waidhofen in die „Hautvereinigung“ gebracht. Im Jahr 1904 bekam die Familie die Tochter Maria und 1906 durch Karolin Zuwachs, 1912 schließlich durch Sohn Paul. Das Leben der Familie war während und auch nach dem Ersten Weltkrieg von Sparsamkeit geprägt, denn die ca. 6 ha Grund brachten gerade so viel Ertrag, um davon leben zu können. Fiel die Getreideernte einmal schlechter aus, wurden im Winter einfach einige Erdäpfel in den Teig gemischt. Die meiste Zeit war ein tschechisches Dienstmädchen im Haus, das hier die deutsche Sprache erlernte und ofmals nach einem Jahr dann eine Stellung in Wien annahm. (Günter Antony, Sohn)