Fontane und das exotisch Fremde
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Das Eigene und das Fremde sind Grundmotive der Literatur. Auch in den Romanen des Realisten Theodor Fontane tauchen sie in wechselnden Konstellationen auf, werden verklärt oder entzaubert. Während etwa Lehnert Menz in Quitt das ferne Amerika als Sehnsuchtsort und Fluchtpunkt wählt, kommt in L’Adultera das begehrenswert Fremde in der Form eines außerehelichen Verhältnisses zur Sprache. Fontane spielt mit den Elementen der Exotik, benutzt sie, um Widersprüche, überholte Konventionen und persönliche Illusionen aufzudecken in stets wechselnden Varianten: Manche Figuren stammen aus fernen Ländern, andere sind von unbekannter Herkunft. Auch ein markantes Aussehen oder melusinenartige Züge verkörpern Exotik. Viele Charaktere werden von dem Verlangen nach Exotik angetrieben und träumen von fremden Gestaden. Dabei steckt hinter dem Verlangen oft nur der Wunsch nach Liebe. Kerstin Mendler bietet einen breiten Überblick über das Fremdheitsmotiv im Werk Theodor Fontanes. Anhand des Romans Effi Briest, der Erzählung Schach von Wuthenow und anderen Werken Fontanes wird veranschaulicht, welche Varianten der heimatverbundene und gleichzeitig weltgewandte Schriftsteller aufgreift.