Joseph Beuys. Parallelprozesse
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Beuys kehrt heim nach Düsseldorf: 24 Jahre nach seinem Tod feiert die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen den Künstler, Lehrer und politischen Aktivisten Joseph Beuys an seiner Wirkungsstätte Düsseldorf. Zu Lebzeiten ein von vielen angefeindeter Künstler, waren für Beuys Kunstschaffen, Lehre und politisches Engagement untrennbar miteinander verbunden. Er zählt heute zu den wichtigsten Figuren der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts und wird in einem Atemzug mit Marcel Duchamp und Andy Warhol genannt. Er revolutionierte die Bildhauerei mit neuen Materialien wie Filz, Honig und Fett, was ihm ermöglichte, psychische Themen von bisher ungekannter Breite und Intensität zu behandeln. Er brachte unseren Begriff von Skulptur ins Fließen und löste ihn gleichzeitig auf, indem er seine Vision in Aktionen überführte, die zwischen Happening und Pantomime angesiedelt waren und deren physische und psychische Konzentration viele Betrachter an schamanische Rituale erinnerten. In seinen frühen, höchst sensiblen, auf den ersten Blick abstrakt erscheinenden Zeichnungen und Aquarellen entwickelte Beuys eine ganz eigene Ikonographie, in der die Tiermythen von Hirsch und Biene vor dem Hintergrund pantheistischer Naturvorstellungen aufeinander treffen. Das Ausstellungsunternehmen zielt darauf ab, die umfassendste Würdigung des Werkes von Beuys nach dem Tode des Künstlers zu werden. Das Begleitbuch zur Ausstellung hat das Zeug, diesem Anspruch auch als Buch gerecht zu werden.