Frauen auf dem Land
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Als das Wort 'Multitasking' noch nicht erfunden war, arbeiteten Frauen auf dem Land rund um die Uhr auf dem Feld, im Stall oder im Haus und ganz nebenbei bekamen sie eine Vielzahl an Kindern. Sie mussten nicht nur mit ihren Männern zurechtkommen, sondern auch mit den ebenfalls nicht immer einfachen Schwiegereltern. Damit mehrere Generationen harmonisch unter einem Dach leben konnten, war viel diplomatisches Geschick erforderlich. Das Leben auf dem Land zwischen Melkschemel, Feldarbeit und Hühnerstall bot aber auch überraschende berufliche Perspektiven, die einige Frauen für sich nutzen konnten. So schafften es manche Bäuerinnen, sich zur Hebamme, Schneiderin, Lehrerin oder sogar Landärztin ausbilden zu lassen, andere fingen an zu schreiben oder sahen in ihren vielseitigen Handarbeiten Ausgleich und Entspannung. Heute sind die Bäuerinnen längst gut ausgebildet, selbstbewusst und in vielen Bereichen erfolgreich tätig. Dass sie als Biobäuerinnen, als Kürbisexpertinnen, Brotbäckerinnen oder als Schneiderinnen kleine oder größere Geschäftsideen verwirklichen konnten, zeigt, dass 'Frauen auf dem Land' längst in der modernen Welt angekommen sind. Doch bei allen Veränderungen, die das Landleben und der Bauernstand in den letzten Jahrzehnten erfahren haben, noch immer sind die Frauen die wahren 'Multitasking'-Talente, ohne die die Landwirtschaft nicht überleben könnte. Annegret Braun lässt die Geschichte des Landlebens und der Frauen, die als einfach Mägde aber auch als wegweisende Agrarwissenschaftlerinnen ihre Spuren hinterlassen haben, wieder aufleben und führt uns durch 150 Jahre Landleben - von damals bis heute.