"Von einer Hölle in die andere"
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Die Lebenswege des weißrussischen Juden Ruvim Sacharowitsch Kozhevnikov und des lettischen Juden Evgenij Herzovisch Salzman sind exemplarisch für das Schicksal vieler sowjetischer Juden. In Deutschland kreuzen sich die Lebenswege. Ruvim Kozhevnikov, geboren 1924 in Gorodok, einer kleinen weißrussischen Stadt, als mittlerer von drei Brüdern, stammt aus einer Familie, die sich erst sowjetisch und dann als jüdisch definiert. Seine Jugendjahre sind geprägt von der Aufbruchstimmung der jungen Sowjetunion. Kozhevnikov und seine Brüder ziehen 1941 freiwillig in den Krieg um ihre Heimat zu verteidigen. Nach dem Krieg möchte er beim Wiederaufbau seines Heimatlandes mitwirken, doch er wird von der sowjetischen Spionageabwehr verdächtigt, ein „Volksfeind“ zu sein und zum Tode verurteilt, die aber in 25 Jahre Straflager (Gulag) umgewandelt werden. Seine Haftzeit verbüßt er im westsibirischen Kohlerevier; nach Stalins Tod 1953 kommt er frei. Erst durch den Zuspruch des Journalisten Arkadij Shulman beginnt er sich zu erinnern und seine Lebensgeschichte zu erzählen. Ruvim Kozhevnikov verstarb im Jahr 2007. Evenij Salzman, geboren 1925 in Jelgava, einer lettische Mittelstadt südlich von Riga, wachst in jüdischen Verhältnissen auf. Die Zeit der deutschen Besetzung Lettlands 1941-1945 überlebt er im Rigaer Ghetto, wo seine Mutter und seine Geschwister ermordet werden. Gegen Ende des Krieges wird er unfreiwillig Rotarmist und gerät genau wir Kozhenikov in die Mühlen der Hauptverwaltung der Spionageabwehr SMERSCH. Wegen Landesverrats wird er zu 10 Jahren Straflager verurteilt, die er bis 1953 in verschiedenen Lagern am Polarkreis verbüßen muss. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion beginnt er seine Erinnerungen aufzuschreiben. Bis zu seinem Tod im Jahr 2010 lebte er in Israel.
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