Fest und Musik als Mittel kaiserlicher Machtpolitik

Im Laufe weniger Jahrhunderte wandelte sich die deutsche Nationalkirche in Rom von einer schlichten Pilgerhospizkapelle zu einer Institution von nationalpolitischer Bedeutung und zu einer der wichtigsten kirchenmusikalischen Institutionen der Stadt. Vor dem Hintergrund der neueren Forschung zu Kunst und Musik als Medium politischer Repräsentation wird die Musik- und Festpraxis von S. Maria dell’Anima im 17. und 18. Jahrhundert rekonstruiert und als Prozess der Indienstnahme einer Nationalkirche zu machtpolitischen Zwecken gedeutet.