Die sprachliche Normalisierung des Katalanischen auf Menorca
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Als Reaktion auf die jahrzehntelange Unterdrückung des Katalanischen zugunsten des Kastilischen unter der Franco-Diktatur, prägte Lluís Aracil im Jahre 1965 im Bereich der katalanischen Soziolinguistik das Konzept der sprachlichen Normalisierung, die im Gegensatz zur sprachlichen Substitution steht. Kurz gesagt: entweder das Katalanische schafft es, sich gegen das Kastilische durchzusetzen oder es wird auf Sicht aus dem Sprachgebrauch verschwinden. Es lässt sich dabei ein klarer Sprach- und Kulturkonflikt erkennen, der sich nicht nur auf soziopolitischer Ebene abspielt, sondern auch Einfluss auf die linguistisch-kulturelle Ebene nimmt. Im vorliegenden Buch geht es nun darum, die sprachliche Situation auf Menorca in Bezug auf die genannte Normalisierung des Katalanischen als soziolinguistisches Phänomen zu untersuchen. Dazu ist es nach einer theoretischen Einführung nötig, einen Überblick über das bearbeitete Forschungsfeld zu geben. Zu diesem Zwecke befasst sich die Autorin mit der katalanischen Sprache selbst sowie mit verschiedenen Aspekten der Insel Menorca. Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich konkret mit der sprachlichen Normalisierung des Katalanischen auf Menorca, insbesondere mit der Funktionserweiterung der Sprache. In Bezug auf die soziopolitische Ebene stehen zuerst einige Gesetzestexte im Mittelpunkt. Im nächsten Schritt wird analysiert, wie diese sprachpolitischen Maßnahmen auf Menorca umgesetzt werden und wie sich diese auf die Sprachverwendung der Inselbevölkerung auswirken. Zu diesem Zweck führte die Autorin eine Reihe eigener, beobachtender Studien durch. Ergänzt werden diese durch vor Ort durchgeführte Interviews mit drei Experten sowie durch Material aus Bibliotheken und Archiven in Maó und Ciutadella.