Leben!

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Opfer schwerer Gewaltverbrechen verschwinden oft in Statistiken, und Überlebende bleiben häufig stumm. Die Autorin, die 2007 vergewaltigt, gefoltert und niedergeschossen wurde, wählt einen anderen Weg, um dem Unfassbaren ein Gesicht zu geben. Sie erzählt schonungslos von der Nacht ihrer Vernichtung durch ihren ehemaligen Partner, ihrem Überleben und dem schwierigen Weg zurück ins Leben. Unterstützt von Ghostwriterin Franziska K. Müller wird das Drama akribisch aufgearbeitet. Vor dem Unglück gab es Vorzeichen, die sie alarmierten. Sie suchte Informationen, wandte sich an den Arzt ihres Partners, der sie zur Polizei schickte, doch auch dort erhielt sie keine Auskunft aus Datenschutzgründen. Erst nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus erfährt sie, dass ihr Partner ein verurteilter Mörder ist, der nach seiner Haftentlassung mehrfach gegen Auflagen verstoßen hat. Ein Netzwerk von Mitwissern trug zur Tragödie bei, die, so die Autorin, auch einer anderen Frau das Leben hätte kosten können. Das Buch wirft drängende Fragen zu Opferschutz, Strafrecht und psychiatrischer Risikoanalyse auf. Müller lässt die Geschichte mit drei Gesprächen enden: Der forensische Psychiater Frank Urbaniok, der Mordermittler Josef Wilfling und die Experten Marcel Alexander Niggli und Marianne Heer-Henseler beleuchten die Herausforderungen bei der Umsetzung von Verwahrungsinitiativen.