Tatort Jonastal
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1945 spürten die Menschen in Thüringen die Auswirkungen des Krieges deutlich. Sirenengeheul, Bombenangriffe, Ströme von Flüchtlingen aus dem Osten und von Evakuierten aus dem Westen. Zehntausende von KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern mussten in unterirdischen Stollensystemen in Thüringen in der Rüstungsproduktion arbeiten. Ab November 1944 entstand im Jonastal ein Stollensystem über dessen Hintergründe bis zur Gegenwart immer wieder neue Gerüchte die Runde machen. War ein Führerhauptquartier geplant? Was fanden die Sieger in diesem Gebiet vor? Gibt es noch heute unbekannte, vielleicht sogar fertig eingerichtete Stollen? Was ist von all dem nachweisbar? Neben den vielfältigen Spekulationen rund um die Baustelle im Jonastal gibt es mittlerweile Sachzeugnisse, vor allem Fotos sowie Zeitzeugen- und Forschungsberichte, die endlich Antworten auf die gestellten Fragen liefern. Der Autor forschte nach den Hintergründen des Bauvorhabens im Jonastal. Er weist nach, dass das Außenkommando S III von Buchenwald rund zwei Monate in Ohrdruf weitestgehend selbständig verwaltet wurde und damit zeitweilig drei eigenständige Konzentrationslager in Thüringen existierten. Neben dem Nord- und dem Südlager Ohrdruf geht Klaus-Peter Schambach besonders auch auf die bisher wenig dokumentierten Außenlager Crawinkel und Espenfeld ein. 130 Abbildungen und ein farbiger Lageplan der Baustelle „Jonastal“ bei Arnstadt (als Einlegeblatt) veranschaulichen die Vorgänge zu Kriegsende in der „Hölle von Crawinkel“ bzw. in S III. Mögen sich die Leser von diesem eindrucksvollen und gleichzeitig bedrückenden Tatortbericht über das Führerhauptquartier in Thüringen fesseln lassen!