Mona Hatoum
Authors
More about the book
Mona Hatoum Käthe-Kollwitz-Preis 2010 Seit den 1980er Jahren ist Mona Hatoum mit Performances, Skulpturen und Installationen weltweit in Museen und zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten. Bereits in ihren frühen Performances formulierte die Künstlerin eine bis heute konsequent verfolgte Formensprache, die sich aus Minimal Art und Konzeptkunst entwickelt hat. Die 1952 im Libanon geborene Tochter palästinensischer Eltern integrierte in ihre Arbeiten von Beginn an politische Inhalte und persönliche Erfahrungswerte, die als Referenz auf ihre Wurzeln im Nahen Osten und auf die seit 1975 in Westeuropa verbrachten Lebensjahre zu verstehen sind. Seit den 1990er Jahren wandte sie sich raumgreifenden Installationen und zunehmend skulpturalen Arbeiten zu, in die der Betrachter aktiv einbezogen wird. Mona Hatoums Formen- und Materialrepertoire umfasst neben Fotografie und bewegten Bildern immer wieder Alltagsgegenstände. Mit den Mitteln der Materialverfremdung, der Orts- und Maßstabsveränderung untergräbt sie jedoch unser Vertrauen in die Sicherheiten des Alltags. Dienliches wie Haushaltsgerät oder Einrichtungsgegenstände nimmt monströse Züge an, Licht wirkt bedrohlich, Landkarten denunzieren die von ihnen prätendierte Ortskundigkeit. Ob Performance, Video oder Installation, Mona Hatoum arbeitet an einer Bildsprache, die inmitten einer routiniert, selbstgefällig und sentimental gewordenen Zivilisation die ursprüngliche Erfahrung der Fremdheit des Menschen in der Welt erneuert. Die Preisvergabe und die Ausstellung werden mit freundlicher Unterstützung der Kreissparkasse Köln, Trägerin des Käthe Kollwitz Museum Köln, realisiert.