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Das "renovirte" Kirchenbuch von Zimmersrode, Gilsa und Dorheim aus dem Jahre 1663

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Eine außergewöhnliche Quelle zur Dorfgeschichte im Dreißigjährigen Krieg. 1663 - 15 Jahre nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges - kamen in Zimmerode fünf Dorf- und Kirchenälteste des Kirchspiels zusammen, um gemeinsam mit dem Pfarrer Christian Cancrinus das Kirchenbuch zu „renoviren“. Laut dem Vorwort war es „durch das leidige Kriegswesen ruiniret und zerrissen“ worden. Aus den Überresten und der eigenen Erinnerung wurden nun nicht allein die Taufen, Heiraten und Beerdigungen rekonstruiert, sondern auch „andere Sachen, so wol zu notiren sind“, in das neue Kirchenbuch eingetragen. Damit entstand ein eigentümlicher Text, der in geradezu einzigartiger Weise wichtige Informationen zur Geschichte der Dörfer beinhaltet. Die sonst kaum überlieferte Perspektive der Landbevölkerung auf die Kriegsleiden und ihre Überlebensstrategien werden darin ebenso deutlich, wie man Einblicke in die alltäglichen Freuden und Leiden der „einfachen Leute“ erhält. Das „renovirte“ Kirchenbuch gehört damit zu den wenigen überlieferten Quellen zur Geschichte der hessischen Dörfer im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges und seine Bedeutung für die dörfliche Erinnerungskultur sowie für die Konturierung einer Art „Topographie einer bäuerlichen Gedächtnislandschaft“ kann daher kaum zu hoch eingeschätzt werden.

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2010

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