More urban to suburbia
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Kanada geht regionalplanerisch einen Weg, der nicht mit seinem großen Nachbarn USA und nicht mit Europa zu vergleichen ist. Doch genau in diesem Unterschied zeigt sich Potenzial, das in vielen Punkten auch Vorbild für die Stadtplanung in Deutschland sein kann. In ihrer vorliegenden Studie gibt Diplom-Ingenieurin Juliane Lorenz einen Überblick über das urbane Wachstum der Stadt Toronto, das eng mit der Immigrationsgeschichte Kanadas verbunden ist, stellt die Rolle der neu entdeckten Regionalplanung vor und erklärt, warum Zersiedelung - Sprawl - nicht nur ressourcenvernichtend ist, sondern auch soziale Probleme vor allem für Kinder, Arme und Alte mit sich bringt. Sie erläutert Potenziale und mögliche Gefahren für die Umsetzung stadtplanerischer Hauptziele - wie ein höheres Maß an Nutzungsdurchmischung, größtmögliche Fußgängerfreundlichkeit und ein effizientes öffentliches Verkehrssystem - anhand von vier suburbanen Beispielgebieten aus der Region, die darüber hinaus veranschaulichen, auf welch unterschiedliche Weise diese Ziele interpretiert, planerisch verfolgt und städtebaulich ausgedrückt werden können. Dabei stellt sich heraus, dass ein erfolgreicher Kurswechsel in der Gestaltung der Region im ökologischen, ökonomischen und soziologischen Sinne oft von weiteren Faktoren als nur einer ambitionierten Regionalplanung mit überzeugenden Leitideen und Stadtbauplänen abhängt: der politische Wille auf allen Regierungsebenen, die Akzeptanz von Veränderung unter den Bürgern und das Engagement einzelner sind gleichermaßen entscheidend für die Neustrukturierung der Region. Viel Recherche, Hintergrunderklärungen und Fakten, gepaart mit gutem Anschauungsmaterial und persönlichen Eindrücken, machen Lorenz' Studie zu einem beeindruckenden Buch, das sich bei weitem nicht nur an den Leser aus der Fachwelt wendet, sondern auch diejenigen anspricht, die an der Metropolenregion Toronto und aktuellen Stadtplanungsmodellen interessiert sind.