Das Klassenzimmer vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute
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Gemeinsam die Schulbank drücken - diese Umschreibung verweist auf einen Gegenstand, der uns allen vertraut, über dessen Geschichte und Bedeutung aber noch erstaunlich wenig bekannt ist. Zunächst ist es die Schulbank, dann der Schulstuhl mit dem Schultisch, welche Designer, Architekten und Hersteller - zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Ländern, in ganz unterschiedlicher Weise - herausgefordert und beflügelt haben. Der Katalog zum VS-Schulmuseum, das über eine einzigartige Sammlung in- und ausländischer Schulmöbel verfügt, spürt dieser faszinierenden Entwicklung in ihrer bemerkenswerten Vielfalt nach und zeigt auf, wie sich gesellschaftlicher Wandel, neue pädagogische Anschauungen und wegweisende Schulbauarchitektur gegenseitig bedingen und dementsprechend die moderne Schuleinrichtung geprägt haben. Die kindgerechte Gestaltung einer pädagogischen Umgebung ist jedoch kein nostalgisches Thema. Das ursprüngliche Ziel der Reformer, die Schule zu einem Lebensort zu machen, der eine ganzheitliche Entwicklung des Kindes fördert, steht nach wie vor zur Debatte. Diese reich bebilderte Publikation liefert dazu den historischen Hintergrund und einen Ausblick in die Zukunft. / Gemeinsam die Schulbank drücken - this German idiom, which literally means to share a school desk, is what Germans commonly say to express the fact that they went to school with someone. It refers to an everyday object we are all familiar with; but we know astonishingly little about its history and significance. It was first of all the traditional school desk with its attached seat and then the school chair and table that challenged and inspired designers, architects and manufacturers in different ways, at different times, and in different countries. The catalogue to the VS school museum in Tauberbischofsheim, which houses a unique collection of school furniture from Germany and abroad, traces this fascinating development in its remarkable diversity. It tells for the first time the history of school furniture in the last hundred years and illustrates how social change, new educational theories and pioneering school architecture have had a mutual influence on each other and made their mark on modern school furniture. But looking at child-friendly design of learning environments is by no means an exercise in nostalgia. The reformers' original aim of making schools into life-enhancing places that promote the development of the whole child is still hotly debated. This richly illustrated publication looks back over the historical background and looks forward to possible future developments. / Thomas Müller, Geschäftsführer der Firma VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken, Tauberbischofsheim, hat zu deren hundertjährigem Bestehen 1990 ein Schulmuseum realisiert, das die internationale Entwicklung der Klassenzimmer-Einrichtung vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute in kulturhistorischen Zusammenhängen behandelt. / Romana Schneider hat als Kuratorin am Aufbau des Schulmuseums in Tauberbischofsheim mitgewirkt. Die langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin/Kuratorin im Deutschen Architekturmuseum Frankfurt am Main ist heute als freie Ausstellungsmacherin und Publizistin in Berlin tätig.