"Für ein freies Rußland …"
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In den Jahren 1920-22 rebellierten hunderttausende Bauern in Sowjet-Russland im Namen der Revolution von 1917 gegen das politische Regime der Bolschewiki. Sie forderten den Sturz Lenins, das Ende des „Sozialkriegs“ der Bolschewiki gegen das Dorf, freie Wahlen und das Recht auf eine echte Mitbestimmung des Dorfes innerhalb der „neuen“ russischen Gesellschaft. Die beiden größten Bauernaufstände, deren Schauplatz das europäische Gouvernement Tambov und das westsibirische Tjumen waren, brachten das Regime der Bolschewiki an den Rand des Zusammenbruchs und konnten nur mit brutaler militärischer Gewalt und Terror gegen die gesamte Bevölkerung niedergeschlagen werden. Die vorliegende Studie gibt einen Einblick in die (politischen) Motive der Aufständischen, analysiert ihre Aktionen und Propaganda und stellt diese in vergleichender Perspektive in den Zusammenhang der russischen dörflichen Gesellschaft der Zeit seit 1914.