Historienfilme als Geschichtsvermittler
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History sells - wie populäre Historienfilme über alle Geschichtsepochen dokumentieren. Mit verlockenden Vorteilen im Vergleich zum Fachbuch vermitteln sie Geschichts- und Kulturbilder einem Massenpublikum: eindringlich, in kurzer Zeit und nachhaltig durch Kino, DVD und TV. Zwar zeigen verschiedene Disziplinen ein zunehmendes Interesse an Spiel- und Historienfilmen. Einzelanalysen stehen jedoch noch aus - und dabei auch die Frage nach den Filmvorlagen. Darauf zielt das Buch am Beispiel der Kolumbus-Verfilmungen „Christopher Columbus“ (1949) und „1492: Conquest of Paradise“ (1992) ab. Die Analysen rekonstruieren, dass die Filmschaffenden mit Fachliteratur und Quellen des Kolumbus-Stoffs genau vertraut waren, wie durchdacht die Filme auf der Basis von Quellenrezeptionen konzipiert und Konstruktionen vorgenommen wurden, wie gezielt die mediale Repräsentation historischer Personen und Indiokulturen durch Filmästhetik und Filmsprache unterstützt wird und dass ideologische und politische Programme die Filmbotschaften bestimmen. Wer bislang Historienfilme als bloße Unterhaltungsmedien eingeschätzt hat, wird nach der Lektüre des Buches zu einem neuen Filmverständnis gelangen.