Out of Shanghai

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Was ist eigentlich chinesisch an der zeitgenössischen Kunst aus China? Ein spannender Dualismus bringt die Sache auf den Punkt: einerseits der Bezug auf eine Jahrtausende alte kulturelle Tradition in China, andererseits die Hinwendung zu einer künstlerischen Ausdrucksform der westlichen Moderne. Die ornamentalen Elemente, das Zeichenhafte, die meditative Konzentration und die daraus erwachsende erhabene Kraft der Schlichtheit sind Eigenschaften, die die Werke von Shen Fan, Ding Yi und ihrem Lehrer Yu Youhan gemeinsam haben. Die Unterschiede zwischen ihnen liegen auf der Hand, denn sie sind biografisch bedingt. Yu Youhan, geprägt von der Ära der Kulturrevolution, musste seine Studien in gegenstandsfreier Kunst unter schwierigsten Lebensumständen im Verborgenen betreiben und strebte danach, die Kunst in China vom propagandistischen Stil des sozialistischen Realismus zu befreien. Er hat den Weg für seine Schüler Ding Yi und Shen Fan geebnet. Diese Künstler reflektieren in ihren Arbeiten die dramatischen Veränderungen Chinas seit dem Ende der 1980er Jahre und die damit verbundenen Transformationen der chinesischen Kultur auf ihre eigene Weise.