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Priorisierung in der Medizin

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Die Transplantationsmedizin ist einer der wenigen Bereiche in der Medizin, in dem seit vielen Jahren explizit priorisiert wird. Dementsprechend liegen für die Allokation knapper Spender-organe auch explizite, von Expertengremien (primär Ärzten) normativ entwickelte, konkrete Priorisierungskriterien vor. Anhand dieser Kriterien werden die häufig existentiell betroffenen Patienten auf der Warteliste priorisiert. Wenngleich diese ärztliche und fachliche Expertise im Kontext der Transplantationsmedizin wichtig und unabdingbar ist, stellt sich dennoch die Frage, welche Priorisierungspräferenzen weitere Stakeholder, insbesondere Laien mit unter-schiedlichem Kenntnisstand, d. h. sowohl unbeteiligte Bürger als auch Patienten und deren Angehörige, aufweisen. Dieser Stakeholderansatz impliziert, dass normative Entscheidungen nur dann legitim sein können, wenn alle Stakeholdergruppen, die in unterschiedlicher Form von Allokationsentscheidungen betroffen sind oder sein könnten, prinzipiell die Möglichkeit haben, sich an der Entscheidungsfindung zu beteiligen. Die vorliegende Arbeit setzt sich deshalb mit dem Thema der Stakeholderpräferenzen bei der Priorisierung in der Medizin am Beispiel der Allokation knapper Spenderorgane auseinander. Dieser Fokus dient zum einen der Diskussion über Priorisierungskriterien in der Transplantationsmedizin, weist zum anderen aber auch eine besondere Relevanz und Ak-tualität für die Ausgestaltung des deutschen Gesundheitssystems auf. Dies zeigt sich vor allem in der aktuellen Debatte über das Thema der Allokation knapper Ressourcen im Gesundheitswesen, das sich angesichts des medizinischen Fortschritts und des demogra-phisch-epidemiologischen Wandels in seiner Dringlichkeit und seinen Konsequenzen in den nächsten Jahren noch verschärfen wird.

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2011

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