Der Zusammenhang zwischen Religiosität, Bindung, Hoffnung und Wohlbefinden unter Berücksichtigung von Stress
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Sind „Glaube, Liebe, Hoffnung“, diese drei christlichen Grundtugenden, der Weg zu Wohlbefinden und zur Gesunderhaltung des Menschen? Helfen sie bei der Überwindung von Ängsten, Belastungen und Traumata und tragen so zur Entwicklung von Widerstandsfähigkeit und Bewältigung schwieriger Lebenssituationen bei? Die Politikerin Hildegard Hamm-Brücher antwortete in einem Interview (Tagesspiegel, 17.5.2009) auf die Frage, ob der Glaube an Gott sie nach Rückschlägen weitermachen ließ: „Ja, für mich war er immer ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen die Verzweiflung.“ Die vorliegende Dissertation widmet sich dieser Thematik und untersucht, ob und welche Unterstützung die potentiellen Schutzfaktoren Glaube, Liebe, Hoffnung sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen bei der Bewältigung von lang anhaltenden Belastungen und krisenhaften Situationen bieten. Die globalen Persönlichkeitseigenschaften der Untersuchten dienen als Kontrollvariablen und werden über die „Big Five“ erfasst. In ihrer Dissertation untersucht Susanne Zink den Zusammenhang zwischen Religiosität, Bindung, Hoffnung und Wohlbefinden unter Berücksichtigung von Stress. In drei empirischen Studien befragt sie Menschen unterschiedlicher Altersgruppen (Erwachsene und Jugendliche) sowie sozialen Lebensbedingungen (bildungsnahe und bildungsferne Schichten). Es werden Haupteffekte sowie potentielle Moderationseffekte von Religiosität, Bindung und Hoffnung untersucht. Des Weiteren werden potentielle Mediatoren für den Zusammenhang von Religiosität und Wohlbefinden untersucht, d. h. auf welche Weise Religiosität das Wohlbefinden beeinflussen kann: Ist es über die Bindung zu Gott, über die Gemeinschaft in der Gemeinde oder über Sinnfindung und Lebenshilfe? Die globalen Persönlichkeitseigenschaften der Untersuchten dienen als Kontrollvariablen und werden über die „Big Five“ erfasst. Basierend auf die Forschungen vergangener Jahre gibt es Grund zur Annahme, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale im Zusammenhang mit Wohlbefinden stehen. Auch in Langzeitstudien konnten diese Befunde von Wohlbefinden als Ergebnis stabiler Persönlichkeitsfaktoren immer wieder repliziert werden. In der vorliegenden Arbeit dienten die Persönlichkeitsfaktoren der Big Five als Kontrollvariablen, um die darüber hinaus gehende Varianzaufklärung der Prädiktoren zu ermitteln. Das Vorgehen und die Ergebnisse im Rahmen dieser Dissertation stellen somit eine erstmalige Integration der Betrachtung unterschiedlicher Altersgruppen als auch sozialer Verhältnisse unter Berücksichtigung von Stressoren dar. Dies ermöglicht einen neuen Einblick in Wohlbefinden und Wege zu seiner Gewinnung sowie Erhaltung.