Psychische Regulierung, kollektive Praxis und der Raum der Gründe
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Menschen folgen Normen und Regeln in ihrem Zusammenleben; ihr Leben ist bestimmt durch Regularitäten. Das regelgeleitete Verhalten gehört oft zu den Selbstverständlichkeiten und Gewissheiten des Alltags. Doch kann die geregelte Praxis problematisch und prekär werden. Gewissens- oder Konformitätsdruck sind Beispiele dafür. Die geregelte Praxis wird dysfunktional, die Norm zum Zwang. Wer der Frage nach den Zusammenhängen der verschiedenen Steuerungsweisen und der Selbststeuerung menschlicher Lebendigkeit nachgeht, stößt bald auf einen unübersichtlichen Theorienpluralismus, dessen Systematisierung kaum gelingt: Zu heterogen erscheinen die wissenschaftlichen Ebenen, methodischen Ansätze und disziplinären Perspektiven. Vielversprechend ist aber die exemplarische Thematisierung des Problems. Die Herausgeber des Buches „Psychische Struktur und kollektive Praxis“ stellen Abhandlungen zusammen, die einerseits Kategorien zur angemessenen Beschreibung der Forschungslage vorschlagen, anderseits phänomenbezogene, exemplarische Analysen liefern.