Telemann und die Kirchenmusik
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Georg Philipp Telemann gehört zu den einflussreichsten und stilprägenden Komponisten protestantischer Kirchenmusik des 18. Jahrhunderts. Mit großem Sendungsbewusstsein setzte er sich über das Maß seiner dienstlichen Verpflichtungen hinaus für die Aufwertung und Modernisierung der Kirchenmusik ein, komponierte zahlreiche Jahrgänge für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres, Musik für Predigereinführungen und Kircheneinweihungen, oratorische Passionen, Motetten und andere Werke für den kirchenmusikalischen Gebrauch. Dabei vertonte der gebürtige Magdeburger Pastorensohn zumeist moderne, theologisch deutliche und sprachlich herausragende Dichtungen. Seine Musik, die nicht minder bekenntnishaft und von großer religiöser Durchdringung ist, fand insbesondere im mittel- und norddeutschen Raum weite Verbreitung. Telemann selbst sprach von der Kirchenmusik als „dem alleredelsten Theile der Klinge-Kunst“. Die Musikwissenschaft hat sich mit dem „Kirchenmusiker“ Telemann lange Zeit nur zögerlich befasst und war nicht selten Fehlurteilen erlegen. Erstmals widmete sie sich diesem Desiderat mit einer Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz, die im Rahmen der 18. Magdeburger Telemann-Festtage veranstaltet wurde und deren Beiträge der Tagungsbericht enthält. Die Bandbreite der Themen umschließt Werkanalysen, gattungsspezifische Fragen, Stil- und Rezeptionsuntersuchungen, poetologische und theologische Aspekte, die Situation der Kirchenmusik an den Wirkungsorten Telemanns sowie Überlieferungswege der Kompositionen.