Soziologie der Vergänglichkeit
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Dass 'nichts ist, das ewig sey', wusste bereits die Lyrik der Barockzeit. Der Vergänglichkeit kann sich niemand entziehen; das Leben ist mitsamt allem, was dazu gehört, begrenzt, und das Wissen um diese Grenze löst seit jeher Ängste, aber auch Neugier aus. Wie sehr unsere unterschiedlichen Lebensabschnitte und die sozialen Beziehungen des Alltags von ihrer Vergänglichkeit geprägt sind, lässt sich soziologisch anhand der Phänomene Zeit, Altern, Tod und Erinnerung demonstrieren. Jede Gesellschaft sucht nach eigenen Wegen, diese Lebensweltaspekte zu akzeptieren, zu integrieren oder zu verdrängen. All diese Umgangsformen finden innerhalb sozialer Rahmungen statt. Die Zeit ist weit mehr als eine physikalische Größe, Altern und Tod sind mehr als biologische Grundtatsachen und Erinnern ist mehr als ein alltäglicher kognitiver Vorgang. Gerade ihre scheinbare Selbstverständlichkeit und der gesellschaftliche Umgang machen sie zu spannenden Themen (nicht nur) für die Soziologie. Vergangenes vergeht nicht einfach, sondern bleibt präsent: Man erinnert sich an sein eigenes Leben, an Verstorbene oder an besondere Ereignisse. Das vorliegende Buch entfaltet ein Panorama, das die Lebensweltaspekte Zeit, Altern, Tod und Erinnern zusammenbringt, um aus der Analyse etwas bislang noch nicht Vorhandenes zu konstruieren: Eine Soziologie der Vergänglichkeit. Im Vordergrund steht die Ausleuchtung jener Schnittstelle, an der die sozialen Implikationen von Zeit, Altern und Tod den Techniken des Umgangs mit erlebter Vergangenheit begegnen. Mit facettenreichen Beispielen aus dem sozialen Alltag soll gezeigt werden, dass Vergänglichkeit in ihrem Kern eine soziale Erscheinung ist.