Medialisierung des Erzählens im englischsprachigen Roman der Gegenwart
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Ausgehend von der Einsicht in die historische, kulturspezifische und mediale Variabilität von Erzählformen rückt dieser Band das dialogische Verhältnis ins Zentrum, welches zwischen neuen Medien und Medienformaten auf der einen und dem literarischen Erzählen im Roman auf der anderen Seite besteht. Sowohl in theoretisch-methodischer als auch in anwendungsorientierter Hinsicht wird die Frage untersucht, wie sich literarisches Erzählen im Prozess der Medialisierung, d. h. im Wandel seiner medialen Bedingungen und Kontexte, verändert. Im ersten Teil des Bandes entwirft eine Reihe von Beiträgen u. a. zur medienorientierten Literaturwissenschaft und zur Medialisierung von Genres einen multiperspektivischen theoretischen und methodischen Bezugsrahmen. Die Beiträge des zweiten Teils untersuchen die Auswirkungen neuer Medientechnologien (wie z. B. E-Mail, Internet, Film, Populärkultur) auf literarisches Erzählen im zeitgenössischen englischsprachigen Roman. Dabei geht es nicht nur um die inhaltliche Thematisierung von Medien in literarischen Texten und das Phänomen des Medienwechsels, sondern vor allem um die Frage, inwiefern die Medienentwicklung auch die Formen und Funktionen des literarischen Erzählens verändert, mithin als Katalysator der Gattungsentwicklung fungiert. Die Beiträge im zweiten Teil des Bandes behandeln jeweils ein bestimmtes neues Romangenre bzw. fokussieren ein bestimmtes Medium (z. B. Photographie, Fernsehen oder bestimmte Fernsehformate) und seine gattungsprägende Rolle im Roman. Mit der Betrachtung der jüngsten Phase der Geschichte des englischsprachigen Romans unter dem Aspekt einer übergreifenden Mediengeschichte trägt dieser Band einer zeitgemäßen Weiterentwicklung literaturwissenschaftlicher Fragestellungen in der heutigen Medienkulturgesellschaft Rechnung und erweitert die literaturgeschichtliche Perspektive um eine medienhistorische Dimension.