Böhmen und seine Nachbarn in der Přemyslidenzeit
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Die gesammelten Aufsätze zum Thema Böhmen und seine Nachbarn in der Přemyslidenzeit versuchen zu klären, wie es in Böhmen unter der rund vier Jahrhunderte umfassenden Herrschaft der Přemysliden-Dynastie (ca. 900 bis 1305) zu einer Reichsbildung kam, die einerseits die Grundlagen zu einer selbständigen Staatsbildung schuf und die sich andererseits in einem engen Interdependenzverhältnis zu den benachbarten Nationen vollzog. Die Felder, auf denen dies untersucht wird, sind die politisch-rechtlich-soziale Verfasstheit des Landes, die Rolle der Kirche und der Kultbeziehungen, die Orientierung des Adels, die von Hegemoniebestrebungen der Přemyslidenfürsten gegenüber den polnischen und ungarischen Nachbarn geprägten 'Außenbeziehungen' sowie das Verhältnis Böhmens und seiner Herrscher zu Kaiser und Reich. Darüber hinaus galt es, den wissenschaftspolitischen Versuch zu wagen, eine Diskursfähigkeit, wenn möglich eine Verständigung herzustellen zwischen Gelehrten, deren Weltbild und historiographische Tradition sich in den letzten beiden Jahrhunderten zunächst unter nationalstaatlicher, seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eher unter westlich-‚bürgerlicher’ resp. östlich-marxistischer Prämisse in sehr unterschiedlicher Richtung entwickelt hatten und die unter dem Signum eines vereinten Europa zu einer Neuorientierung zu kommen suchen.