Bildung. Eine Streitschrift
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Das Bildungswesen zeigt eklatante Schwächen. Schulen produzieren Analphabeten. Lehrer driften ins Burn-out. Universitäten verschließen sich interessierten Studierwilligen. Die Streitschrift registriert Bildungsnotstand und nennt Alternativen. Soziale Chancen werden mit Bildungsabschlüssen 'vererbt'. Menschen mit höherer und weiterführender Bildung eröffnen sich meist günstigere Lebensbedingungen: Einkommen, Gesundheit, Lebensqualität oder Angebote für die eigenen Kinder verbessern sich. Deshalb ist Bildungspolitik heute Sozialpolitik. Bildung gilt als privates und öffentliches Gut. Für den Wandel in Arbeitswelt und Alltag sind wir allerdings zu wenig gerüstet. Themen aus Naturwissenschaft und Technik, aus Ökonomie, Recht und Medizin werden zu wenig vermittelt. Zusammenhänge erfassen, Überblick herstellen, sich selbst Wissen schaffen und auf das eigene Urteil begründet vertrauen sind Ziele zeitgemäßer Bildung. Staatliche Förderung gibt es hauptsächlich für Schulen und Hochschulen. Bildung in früher Kindheit oder im Erwachsenenalter bleibt großteils privater Finanzierung überlassen. Lebensbegleitende Bildung braucht mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Die Transformation von Bildung zu Humankapital vernichtet kritisches Bewusstsein, verzichtet auf individuelle und kollektive Emanzipation. Ökonomische Denkmodelle bestimmen alle Werte. Die Spaltung zwischen Arm und Reich nimmt zu, wenige profitieren von der Anstrengung vieler. Das Menschenbild des Autors orientiert sich am Mut, den eigenen Verstand zu gebrauchen. Selbstbewusst, achtsam und einfühlsam im sozialen und natürlichen Umfeld aufzutreten lautet sein Ziel humaner Bildung.