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Die bildhauerischen Arbeiten von Bettina Meyer zitieren unzweifelhaft die klassische Moderne und sind doch ganz eigenständig, ohne sich der Apropriation zu bedienen. Sie arbeitet mit Ton, Plastilin, Gips und lässt Bronzen gießen, die sie oft hochglänzend poliert. Meyer transformiert sich selbst und die Werke ihrer Vorbilder, folgt deren erkennbarer Linie und greift nach deren Resonanzen. Ihre Körperlichkeit fließt in die eigene Arbeit ein und irritiert die Betrachter. Dies geschieht in Übereinstimmung mit Sloterdijks Kritik der zynischen Vernunft, die besagt, dass alles Gestalt hat und jede Gestalt auf vielfältige Weise zu uns spricht. Die Haut kann hören, die Ohren sehen, und die Augen unterscheiden zwischen warm und kalt. Der physiognomische Sinn achtet auf die Spannungen der Form und belauscht, als Nachbar der Dinge, deren expressives Flüstern. Meyers Werke sind somit nicht nur eine Hommage an die Moderne, sondern auch eine eigenständige Auseinandersetzung mit der Materie und dem Körper, die den Betrachter herausfordert und zum Nachdenken anregt.
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Bettina Meyer, Marietta Franke
- Language
- Released
- 2010
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